Breit aufgestellt: Vielseitigkeit wird zum Vereins-Ethos

Die 1970er starteten für den “TSV Carlsgrün 1923” mit einigen echten Highlights, aber auch großen Aufgaben. Für die Ski-Abteilung wurde erstmals ein Motorschlitten zum Spuren von Loipen und Hängen beschafft, um später auch die beliebten “Volksskiläufe” zu ermöglichen. Neu aufkommende Wintersporttrends wie der Skilanglauf (bis hin zum Skimarathon), das Skispringen oder die Nordische Kombination entpuppten sich dabei als wahre Domäne der TSV-Sportler. So gelangen einigen Athleten um Dieter und Günther Hornfeck vielfach Top-Platzierungen bei Gau- und Bayerischen Meisterschaften. Nahe der Mordlau entstand die “Alte Sprungschanze”, auf der zur Winterzeit Skispringen mit damals schon beachtlichen Weiten um die 30 m erreicht wurden. Später griff der Verein auch gerne auf den Skilift “Übungswiese” nahe Carlsgrün zurück, der bis in die 2000er Jahre Anziehungspunkt für Jung und Alt blieb.

Währenddessen konnte im Jahr 1973 ein neuer Mitgliederhöchststand verzeichnet werden: 291 Personen zählte der “TSV Carlsgrün 1923” zu dieser Zeit. Um diese auch alle bedarfsorientiert zu beherbergen, gelangte 1973 der Sportplatz in der Schleeknockstraße in das Vereinseigentum. Dort entstand später auch ein Gerätehaus mit Flutlichtanlage.

Im Jahr 1977 gründete sich das Angebot “Er&Sie-Turnen” sowie eine Senioren-Turngruppe. Die Leistungsriegen der Geräteturner erzielten derweil große Erfolge, allen voran der 1. Platz beim Wettkampftag des Bayerischen Turnverbands am 16.11.1986. Buchstäblich mit Pauken und Trompeten folgte dann am 20.03.1981 ein gänzliches Novum: Die Gründung und ersten öffentlichen Auftritte des Spielmannszuges. Highlights waren später die Oberfränkischen Spielleutetreffen 1986 und 1991 in Carlsgrün mit bis zu 500 Spielleuten.

Die Vereinsführung wechselte Ende der 70er Jahre von Langzeit-Vorsitzenden Georg Knöchel auf Hilmar Oelschlegel (der 1996 auch Ehrenvorstand wurde). Später folgten dann Uwe Spörl und Rainer Poß. Direkt nach der Wiedervereinigung fand 1990 das Deutsch-Deutsche Jugendtreffen im seitdem ehemaligen “Grenzdorf” beim “TSV Carlsgrün 1923” statt. Außerdem gab es regelmäßig die Ausrichtung des Kreisjugendring-Events “Spiele ohne Grenzen”.

1991 beheimatete der TSV erstmals eine Volleyball-Abteilung. Die erfolgreichen jungen Sportler stiegen später sogar bis in die Bezirksklasse auf. Weitere Trendsportarten wie Joyrobic, Fit for Fun oder auch die Abteilungen “Turnen Vorschulkids” und “Turnen +/- 50” wurden gegründet und erfreuen sich bei den vielseitigen Übungsleitern bis heute größter Beliebtheit. In der Folge wurde dem “TSV Carlsgrün 1923” durch vielerlei Zertifizierungen unter Federführung der vitalen Übungsleiterin Karin Muhammad am 02.05.1996 das Gütesiegel “Pluspunkt Gesundheit DTB” verliehen. Während TSV-Turnwart Rudi Röstel seit 1994 als Kampfrichter mehrmals beim Deutschen Turnfest wichtiger Bestandteil wird, erhielt Turnwartin Else Neubert für ihr Schaffen am 17.09.1994 die „Goldene Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“.

Am 17.09.1994 war es nach gut 2 Jahren Bauzeit so weit: Die sanierte und deutlich erweiterte Vereinsturnhalle stand für die Einweihung bereit. Bis heute glänzt die Turnhalle dank stetiger Pflege und der nächste Anbau für noch mehr Zukunftsfähigkeit ist bereits in Planung.

Im Sommer 1996 erlebte die Fußball-Abteilung unter dem langjährigen “Manager” André Diezel einen Neustart im Punktspielbetrieb. Viele junge Kicker konnten für die stets gesellige Truppe gewonnen werden und so gelang im Jahr 2004 sogar der Aufstieg in die Kreisklasse Hof.

Der Jahrtausendwechsel wurde schließlich auch vom “TSV Carlsgrün 1923” gebührend mit einem neuen Mitgliederrekord von 792 im Jahr 1999 eingeläutet.